Wir über uns

Der NABU Homberg (Efze)

Vor 35 Jahren, im Jahre 1988, gründete Dr. Gerhard Schröder gemeinsam mit weiteren Engagierten die Ortsgruppe Homberg (Efze). Damals mit 12 Gründungsmitgliedern gestartet, erfreut sich der NABU Homberg (Efze) heute über 500 Mitglieder.

Das erste Jahrzehnt – Start vieler Schutzprojekte

Männliche und weibliche Erdkröte auf einem Stein
Erdkröten bei der Paarung [Foto: NABU/Hubertus Schwarzentraub]

Es war die Liebe zu den Pflanzen und Tieren, die den studierten Allgemeinmediziner und Botaniker Dr. Gerhard Schröder motivierte sich schützend einzubringen. Damals benötigte es viel Energie Projekte umzusetzen, denn Natur- und Umweltschutz war für die meisten Menschen nicht von Bedeutung.

 

Bereits 1991 begannen die Engagierten mit dem Amphibienschutz in Rodemann. Damals unterstützten freiwillige Helfer die Mitglieder des Ortsverbandes. Heute hilft das THW beim Aufbau der Schutzzäune in Rodemann und Rengshausen. Zwischen Malsfeld und Obermelsungen sorgen viele freiwillige Lehrer, Schüler und Eltern der Stellbergschule Homberg für den Aufbau.


Wasseramsel auf Stein am Fluß
Wasseramsel mit Futter [Foto: NABU/CEWE/Christian Gunkel]

Für das Engagement zum Schutz der Wasseramsel erhielt die Ortsgruppe 1992 den Umweltschutzpreis vom Schwalm-Eder-Kreis. Anfang der 90er Jahre war die Zahl des einheimischen Singvogels, der unter Wasser tauchend nach Insektenlarven und Kleintieren jagt, alarmierend gesunken. Wegen fehlender Kläranlagen war die Wasserqualität der Bäche und Flüsse damals sehr schlecht. Zudem benötigt die Wasseramsel Hohlräume an Uferböschungen, in Baumwurzeln oder an Abbruchkanten. Durch zu viel Eingriffe und Ordnungsliebe, fehlten Nistmöglichkeiten. Die Ortsgruppe befestigte entlang der Efze, Rinne und Beise zahlreiche Nistkästen und betreut diese regelmäßig. Über die Jahre verbesserte sich die Wasserqualität. Dadurch und durch unser Wasseramselprojekt konnte eine deutliche Zunahme des Bestandes erreicht werden. Insgesamt betreut der NABU Homberg (Efze) ca. 50 Nistkästen der Wasseramsel.


Streuobstwiese, Obstbäume, Obstbaum, Streuobst, Apfelbaum
Streuobstwiesen [Foto: NABU/Andreas Hurtig]

Auch der Schutz alter Obstbäume lagen Dr. Schröder und den Engagierten am Herzen. Auf einem städtischen Grundstück (in der Nähe des ehemaligen Homberger Krankenhauses) wurde die alte Streuobstwiese Berghöfischeren Garten gepflegt und teilweise neu bepflanzt. Mittlerweile beweiden Schafe die Wiesen und halten so das Gras rund um die alten Obstbäume flach. Nach Bedarf finden auf dem Gelände Obstbaumschnittkurse statt.

 

Im Klingelbachtal bei Homberg-Steindorf legte die Ortsgruppe gemeinsam mit BUND und anderen Naturschutzverbänden ein Feuchtbiotop an und schützte die Fläche mit seltenem Orchideenbestand vor der Verbuschung. Gemeinsam mit einem ansässigen Landwirt erfolgte die Beweidung des Geländes durch Rotes Höhenvieh. Gerhard Schröder führte botanische Kartierungen auf dem Gelände durch. Damals engagierten sich an die 40 Helfer zum Erhalt des Feuchtbiotops.

 


Jugendarbeit und Umweltschutz

1999 übergab Gerhard Schröder den Vorsitz an Rainer Hartmann, der sich bis heute mit viel Ruhe und Engagement für Tiere, Pflanzen und Umwelt in Homberg (Efze), der Großgemeinde Borken (Hessen), Frielendorf, dem Knüllwald und Umgebung einsetzt. Er hat die Projekte von Gerhard Schröder weitergeführt und vertieft. Aber vor allem engagiert er sich in der Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden sowie verschiedenen Institutionen. Als Stadtverordneter der SPD bringt er, als Mitglied des Bau-, Planungs- und Umweltausschusses, seine Kenntnisse und Erfahrungen in die kommunalpolitische Arbeit ein. Zudem ist er seit 30 Jahren Ortsbeauftragter für Vogelschutz der Stadt Homberg (Efze).


Nisthilfe, Vogelhaus
Nisthilfen für Kitas [Foto: NABU/Anett Kink]

Rainer Hartmann hat sich in den letzten Jahren vor allem im Bereich der Jugendarbeit engagiert. Mehrere Jahre fand das Kinderprogramm des NABU im Wildpark Knüll statt. Erster Programmpunkt war stets „Frosch & Co.“, bei dem es um die Wanderung von Amphibien zu ihren Laichgewässern ging. Auch beim Aufstellen der Amphibienschutzzäune gibt Rainer Hartmann gerne sein Wissen über die Amphibien weiter.

 

In Kindergärten und Schulen werden Nistmöglichkeiten für Vögel sowie Sommerquartiere für Fledermäuse angebracht und deren Belegung untersucht. Die Ortsgruppe besitzt außerdem eine Saftpresse, mit der die vielen verfügbaren Äpfel und anderes Obst zu Saft gepresst werden können.


Buchfink auf Ast sitzend
Buchfink [Foto: NABU/CEWE/Eleonore Swierczyna]

 Als Hobbyornithologe gibt Hartmann gerne sein Wissen bei geführten Exkursionen in nahe gelegene Biotope und Schutzgebiete weiter. Außerdem ist die Ortsgruppe an der Bestandserfassung der Vogelwelt in Form ornithologischer Kartierungen beteiligt.

 

Vor über 10 Jahren startete das Projekt Wildblumenwiesen / Frühblüher auf städtischen Grünflächen. Nach jedem Winter stellen die ersten Frühlingsblumen eine wichtige Nahrungsgrundlage für zahlreiche Insekten dar. Damit die Pflanzen blühen und bis zur Samenreife stehenbleiben können, werden in Absprache mit der „Stadt Homberg“, ausgewählte Flächen seit Jahren ca. 3 bis 4 Wochen später als bisher gemäht.
 

Beim neuesten Projekt geht es um die Wiederansiedlung des Steinkauzes im Schwalm-Eder Kreis. Von nördlichen Landkreis Marburg-Biedenkopf aus soll der scheue Streuobstwiesen-Bewohner den Weg in den Schwalm-Eder-Kreis finden. Ziel des Projektes ist auch, die Verbreitung des Wiedehopfes zu unterstützen, der in Synergie mit dem Steinkauz auf alten Obstwiesen lebt.