Amphibienschutzzaun zur Rettung der Kröten aufgestellt

März 2023

Auf gemeinsame Initiative des NABU Homberg, des 1. Beigeordneten der Gemeinde Malsfeld, Lothar Kothe, und Marion Harbusch vom Verein Tierfreunde Malsfeld wurde auch in Malsfeld eine Aktion für die Rettung von wandernden Kröten gestartet.


Viele Zählerfolge im Schwalm-Eder-Kreis zu verzeichnen
Wahrlich gute Zahlen konnten die Helfer an den Amphibienschutzzäunen in Oberbeisheim und Rodemann verzeichnen. In Oberbeisheim wurden im letzten Jahr 249 Kröten gezählt. In diesem Jahr gab es einen Anstieg um mehr als 70%, also 424 Kröten. An einem Tag konnten die Helfer sogar über 100 Kröten einsammeln. In Rodemann gab es in den 2000ern noch 1.200 Erdkröten. Die Zahl war im letzten Jahr auf 50 abgefallen. Dieses Jahr konnten wir erstmals eine Verdopplung auf 106 Kröten feststellen. Ein Hinweis könnte die Umstellung der umliegenden Landwirtschaft auf Biolandwirtschaft sein. Wir werden die Entwicklung weiter verfolgen.
In Ostheim stellten die Helfer erstmals Amphibienschutzzäune auf. Sie sammelten dort überragende 1051 Kröten und 108 Molche ein. In den nächsten Jahren können wir mehr über die Entwicklungen an diesem Ort sagen.


Aber auch Rückgänge machen die Verantwortlichen nachdenklich
In Rengshausen dagegen verzeichnen wir einen dramatischen Rückgang von 2000 Tieren in 2013, auf 400 in 2021 bis zu 250 im letzten Jahr. Dieses Jahr zählten wir lediglich 70 Kröten.
An einem neuen Amphibienschutzzaun in Obermelsungen wurden 210 Kröten gerettet. Hier ist abzuwarten, wie sich die Zahlen weiter entwickeln.
Erstmals hatten die Helfer das Gefühl, dass sich der Jahrelange Aufwand gelohnt hat. Wir hoffen auf gute Witterungsbedingungen in diesem Jahr und weiterhin gute Entwicklungen.


Hierzu trafen sich am Sonntag, dem 26. Febr, 2023 Mitglieder des NABU  Homberg, der Gemeinschaftsliste Hochland-Fuldatal und der Tierfreunde Malsfeld, der Stellbergschule, der Montesorri –Schule, des Kindergartens Osterbach sowie mit weiteren umweltinteressierten Bürgern, um einen Zaun an der ehemaligen Landstraße zwischen Dagobertshausen und Ostheim auf einer Länge von 200 Metern aufzustellen. Der Zaun, die Pfosten und Befestigungshaken wurden vom NABU gestellt, der bereits mehrere Projekte im Kreis betreut.

 

Die Krötenwanderung erfolgt, wenn die Kröten aus dem Ostheimer Wald ihren Laichplatz am Löschwasserteich auf dem DHL-Gelände aufsuchen. Der Zaun wurde rechtzeitig aufgestellt, weil je nach Jahreszeit auch eine frühere Wanderung schon erfolgen kann. Marion Harbusch (Ostheim) erstellte eine Liste mit den Helfern, die täglich den Zaun kontrollieren. Die in den eingegrabenen Eimern gefangenen Kröten werden gezählt und sicher auf die andere Straßenseite gebracht.


Die Hauptwanderung wird um den 25. März erwartet. Die Kontrolle soll bis ca. Mitte  April erfolgen, danach wird der Zaun wieder abgebaut.


In den vergangenen Jahren waren auf der, für den öffentlichen Verkehr gesperrten Straße, viele Kröten überfahren worden. Nicole Mengel (NABU), Lothar Kothe (GL) und Marion Harbusch (Tierfreunde Malsfeld) freuten sich über das große Interesse für die Aktion, die mit 30 Teilnehmern beim zügigen Aufbau des Zaunes zum Ausdruck kam.

 

Amphibienzaun erfolgreich aufgebaut
Foto: Nicole Mengel

Am selben Tag baute die Schulgemeinde der Stellbergschule Homberg, der Kindergarten Osterbach und weitere Interessierte den Amphibienschutzzaun zwischen Welferode und Oberbeisheim auf. Dieses Team errichtet den Zaun schon seit mehreren Jahren und betreut ihn erfolgreich. 

Foto: Lea-Marie Töpfer
Foto: Lea-Marie Töpfer

Am 4. und 5. März 2023 baute die Konfirmandengruppe von Obermelsungen/Melsungen mit Frau Pfarrerin Michels  und Herrn Pfarrer Karn in Kooperation mit Rainer Hartmann vom NABU den Amphibienschutzzaun zwischen Obermelsungen und Malsfeld auf. Dort konnten letztes Jahr rund 450 Kröten vor dem sicheren Tod auf der Straße bewahrt werden. Sascha Herwig, Mitglied im Ortsbeirat Obermelsungen, koordiniert mit seinem Team die Betreuung dieses Zauns.


Rainer Hartmann (NABU) baute mit dem THW Homberg an diesem Wochenende auch die schon seit fast drei Jahrzehnten bestehenden Amphibienschutzzäune bei Rodemann und bei Rengshausen auf.
So kann mit einer Gruppe von Interessierten ein großer Beitrag zum Artenschutz geleistet werden.

Wir freuen uns über weitere Unterstützung. Helfen kann bei diesem Projekt jeder; egal ob Einzelpersonen, Vereine, Familien mit Kindern  oder Schulklassen.

 

Weitere Informationen gibt es über Rainer Hartmann: 05681-5572
(Wichtig: Man muss kein NABU-Mitglied sein, um bei der Aktion teilzunehmen.)

(Text: Nicole Mengel & Lothar Krothe)