Amphibienschutz
Krötenschutz hat lange Tradition
Bereits seit über 30 Jahren stellt der NABU zusammen mit Freiwilligen Amphibienschutzzäune rund um Rodemann und Rengshausen auf.
Die Stellbergschule aus Homberg betreut den Amphibienschutzzauns zwischen Oberbeisheim und Welferode autonom. Über dieses außerordentliche Engagement freuen wir uns sehr.
Außerdem betreute die Stellbergschule erstmals in 2022 den Amphibienschutzzaun zwischen Malsfeld und Obermelsungen.
Hier werden für die kommenden Jahre weitere Helfer gesucht. Erstmals haben wir in 2023 einen Zaun zwischen Ostheim und Dagobertshausen errichtet. Auch hier sind in den nächsten Jahren Freiwillige herzlich willkommen.
Besonders die Unterstützung des THW Ortsverband Homberg seit über 20 Jahren macht das Projekt so erfolgreich. Sie sichern die Straßen ab und helfen tatkräftig mit.
Ausgangslage
Jährlich im Frühjahr machen sich hunderte und tausende Amphibien gleichzeitig auf den Weg zu ihren Laichgewässern. Dabei müssen Sie häufig belebte Straßen kreuzen. Wichtig ist es die Amphibien vor dem möglichen Verkehrstod zu bewahren.
Hilfe durch Schutzzäune
Durch den Aufbau von Amphibienschutzzäunen, können die Amphibien täglich in Eimer eingesammelt und sicher über die Straße getragen werden.
Zählung der Amphibien
Durch das Hinübertragen der Amphibien erfolgt gleichzeitig eine Bestandsaufnahme. Besonders in unserer Gegend, in und um Homberg (Efze), sind es vorwiegend Erdkröten, die für Laichgewässer Straßen überqueren müssen.
Krötenzählung Oberbeisheim:
- 2023: 424 Kröten
- 2022: 249 Kröten
- 2021: 318 Kröten
- 2020: 385 Kröten
- 2019: 325 Kröten
- 2018: 751 Kröten
- 2017: 487 Kröten
- 2016: 335 Kröten
Erdkrötenzählung Rodemann:
- 2023: 106 Erdkröten
- 2022: 50 Erdkröten
- 2000er: 1.200 Erdkröten
- 1991: 300 Erdkröten
Rengshausen:
- 2023: 70 Kröten
- von 2000 Kröten in den 2000ern auf 400 geschrumpft
Ambhibienzählung Obermelsungen:
- erstmals 2023: 210 Kröten
Amphibienzählung Ostheim:
-
erstmals 2023: 1051 Kröten & 108 Molche
Andere Amphibien sind neben Grasfröschen, Bergmolche, Teichmolche sowie Fadenmolche.
Amphibien melden
Über die NABU-Naturgucker App könnt ihr alle Amphibienbeobachtungen melden. Auch ohne die Installation einer typischen App, erfolgt die Meldung einfach über den Link.
Erdkröten verzeichnen starken Rückgang
Durch die langjährige Arbeit, können wir die genaue Entwicklung der Krötenbestände beobachten. Die Zahlen der Erdkröten stiegen in den 2000er Jahren stark an und sind leider in den letzten Jahren stark rückläufig. Weltweit gibt es einen Hautpilz bei Amphibien, der wohl besonders die Erdkröten betrifft. Manche Populationen sind gänzlich erloschen. Doch wir hoffen durch den Aufbau der Amphibienschutzzäune den letzten Kröten eine Chance zu geben.
Du möchtest mithelfen? Dann ruf uns an!
Rainer Hartmann: 05681-5527
Wieso wandern Kröten/ Amphibien?
Amphibien leben in feuchtnassen Gebieten. Besonders Kröten verbringen den Sommer und den Winter im Wald. Doch für den Nachwuchs müssen sie sich zurück an ihren Geburtsort begeben. In ruhigen Gewässen laichen sie ab und ziehen sich danach wieder in den Wald zurück.
Wie weit wandern Kröten bis zu ihrem Laichgewässer?
Kröten wandern bis zu 4 km. An manchen Straßen sieht man Krötenzäune, aber erst sehr weit weg den Wald. In lauhen Frühlingsnächten begeben sie sich dann auf ihre Reise.
Wie lange dauert die Krötenwanderung?
Meistens stehen die Amphibienschutzzäune 6 bis 8 Wochen. Die ersten machen sich bereits Anfang März auf dem Weg, die letzten Mitte April. Doch die Hauptzeit der Krötenwanderung ist gegen Ende März.